Angst ist eine natürliche und gesunde Reaktion unseres Körpers, wenn es gefährlich und bedrohlich wird. Sie hilft uns, Gefahren zu erkennen und zu vermeiden. Doch sie kann auch zur Belastung werden, wenn sie übermässig oder irrational auftritt. Am Online-Studientag zur Angstbewältigung am 24. Januar 2025 geht es darum, das Wesen von Ängsten kennenzulernen und darüber hinaus wertvolle Ansätze im Umgang  und langfristigen Abbau von belastenden Angstzuständen zu entdecken. Wir erarbeiten einen Überblick über die Ursachen von blockierenden Ängsten, deren Auswirkungen auf Körper, Geist und Seele, sowie hilfreiche Methoden der Angstbewältigung/Integration. Denn es gilt: Angst zu haben ist normal. Doch wenn die Angst mich bestimmt, wird es schwierig und problematisch.

Die Ursachen für gesteigerte Ängste sind vielfältig und können neben psychischen auch physische Komponenten beinhalten:

  • Genetische Faktoren: Es gibt Hinweise darauf, dass eine genetische und/oder epigenetische Veranlagung eine Rolle bei der Entstehung von Angststörungen spielt. Personen mit einer familiären Vorgeschichte von Angststörungen haben ein höheres Risiko, selbst betroffen zu sein.
  • Erfahrungen und Traumata: Schockierende oder traumatische Erlebnisse, insbesondere in der Kindheit, begünstigen die Entwicklung von Ängsten und sollten in der Traumabewältigung als wertvoller Lösungsversuch der Seele gesehen werden. Dadurch gelingt eine raschere Genesung in Begleitung und Absprache mit einer Beraterin/Therapeutin.
  • Stress und Überlastung: Langfristiger Stress, berufliche oder private Belastungen sowie soziale Isolation erhöhen die Wahrscheinlichkeit, starke Ängste zu entwickeln. Auch hier eröffnen Angstzustände einen wichtigen Wegweiser, wodurch ein besseres Verständnis für diverse Belastungen erzielt wird und sich durch einen proaktiven Umgang Lebensumstände konsequent und nachhaltig verbessern lassen.
  • Physiologische Veränderungen: Ungleichgewichte im Gehirn, insbesondere im Bereich der Neurotransmitter wie Serotonin und GABA, aber auch hormonelle und Schilddrüsenprobleme, beeinflussen die Entstehung von Angststörungen. Hier gilt immer die Wichtigkeit und Bedeutung einer biologisch-medizinischen Abklärung! Solche Einflüsse lassen sich nicht durch Beratung alleine verändern.

Die Schwerpunkte des Studientages liegen neben der Aufklärung vor allem beim psychodynamischen Verständnis von Ängsten und Angststörungen, sowie deren gute und hilfreiche Bearbeitung in der beraterischen Praxis.
 
80 Prozent der Angststörungen sind gut bewältigbar, wenn sich Betroffene outen und möglichst rasch Hilfe in Anspruch nehmen. Denn Ängste und Angststörungen haben die Dynamik, sich im Laufe der Zeit auszudehnen und mehr und mehr Lebensbereiche in Anspruch zu nehmen. Im Sinne einer guten Angstbewältigung gilt die wertvolle und realistische Zusage von Jesus im Johannes-Evangelium: „In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt (Anmerkung des Verfassers: und nicht die Angst!) überwunden.“ (Johannes 16,33).
 
Indem wir mit solch ermutigenden Zusagen den Anker ausserhalb der Belastung und Angst legen, folgen wir der göttlichen Schöpfungsordnung. Denn: Wo es gelingt, Entspannung in die Anspannung (Angst) zu bringen, ist (wie bei Licht und Finsternis) die Entspannung stärker als jede Anspannung. Wie auch Licht immer stärker ist als jede Finsternis. In diesem Sinne freue ich mich auf die gemeinsame Zeit in der Auseinandersetzung mit einer realistisch-hilfreichen, sowie göttlichen Art der Angst-„Bewältigung“.

Andreas Zimmermann, Referent des Online-Studientages vom 24. Januar 2025

Weitere Informationen und Anmeldung